Online-Shoppen ist toll.
Oder nicht? Das Einkaufen
im Internet hat doch viele Vorteile. Ich zitiere mal aus dem Kopf aus
den vielen Umfragen, die ich immer mitmache, wo man so im Schnitt 75
Cent bekommt, wenn man zig Fragen beantwortet die ungefähr so lauten:
"Welchen dieser Vorteile des Online-Shoppings schätzen Sie?" Und dann die Antworten:
- Bessere Preisvergleiche
- Größere Auswahl
- Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten
- Keine Staus
und
so weiter, und so weiter. Das stimmt ja auch alles, sofern man mal
außer Acht lässt, dass man dafür manchmal stundenlang vor der Kiste
hängt, um den allergünstigsten
Preis zu finden. Oder wenn man vergisst, dass eine erschreckend hohe
Zahl von Onlineshops einfach nur - nun ja, entschuldigung, Scheiße
sind. Wenn es einem nichts ausmacht, dass man sich ständig registrieren
muss, die Lieferzeiten nicht angezeigt werden, als Zahlmethode manchmal
nur Kreditkarte oder Nachnahme (8 Euro Gebühr!) zur Verfügung steht - und so weiter, und so weiter.
Doch, ich kaufe trotzdem gerne online. Ist nämlich immer noch angenehmer als mit einem quäkenden, zappelnden kleinen Mädchen
an der Kasse zu stehen, wenn man nicht mehr weiß, ob man jetzt so
schwitzt, weil es so verdammt heiß in diesen Geschäften ist, oder weil
man so nervös ist, weil man ja nicht möchte, dass die Leute denken, das
Kind wäre vollkommen verzogen (die wissen ja nicht, dass sie eigentlich den ganzen Tag fröhlich und lieb ist und nur ausgerechnet jetzt Hunger hat).
Wenn
ich also online kaufe, sehe ich die merkwürdigsten Geschäfte.
Unbedienbare Shops, ohne erkennbaren Warenkorb, ohne irgendeine Angabe
von Lieferzeiten,
ohne Bilder, ohne irgendwas. Hab da trotzdem was gekauft. Kriege dann
später eine E-Mail, ohne Betreff, ohne richtige Anrede, Text ungefähr
so:
das buch ist nicht mehr lieferbar. versuchen sie es doch direkt im verlag: verlag-xxx.de
Hm. Ja. Okay. Würd ich ja. Wenn dieser Verlag nicht eine Webseite hätte, die einem die Tränen in die Augen treibt, mit einem Shop, der keine Bilder hat und wenn man irgendwas anklickt, gibts einen 404. Ich frage mich, wieso ein Händler ein nicht mehr lieferbares Buch in seinem eigenen Shop anbietet und man das erst später durch eine komische E-Mail ohne Betreff erfährt? Um welches Buch es eigentlich ging, stand übrigens nicht in der Mail, mein Gedächtnis ist ja zum Glück gut...
Später kaufte ich dann noch Seife. In einem anderen Onlineshop, natürlich. Kriege später wieder eine E-Mail. Text ungefähr so:
Oh, nett. Wenn ich allerdings Zeit hätte, zum Weihnachtsmarkt zu gehen, hätte ich dann online bestellt? Kurios. Ja doch, Online-Shoppen ist toll!
Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt
mit einem Stand vertreten sind und somit die Möglichkeit für Sie
besteht, die von Ihnen bestellte Seife dort abzuholen und somit
Frachtkosten zu sparen. Unser Stand ist da und dort gegenüber von der Kneipe xxx.
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Ha, jetzt hat Liamara aber unterschlagen, dass sie entsprechend betroffenen Shopbetreibern hilft, ihre Läden entsprechend nutzerfreundlicher zu gestalten.
Der einzige Online-Shop, den ich regelmässig besuche, ist das ZVAB. Dieser ständig wachsende Zusammenschluß hat den Antiquariatsbuchhandel revolutioniert. Für die Freunde längst verschollener Bücher ein Segen. Jahrelang habe ich nach Grabmann's Geschichte der scholastischen Methode gesucht, war einmal fast soweit, als mit der liechtensteinische Generalkonsul in der BRD um haaresbreite zuvorgekommen ist - was ich durchaus als Referenz erachte, von sojemandem ausgestochen zu werden. Vico's großartiges Essay "De nostri temporibus studiorum ratione" vom Rande der Aufklärungszeit, nur einmal Deutsch-Lateinsisch herauskommen, 1947 nämlich, mit einem Vorwort von C.F.v.Weizäcker, Churchill's Marlborough-Biographie, auch nur einmal in den Siebzigern in Deutscher Übersetzung verlegt, und nicht zuletzt C.N. Parkinsons Meisterwerk "Parkinsons Gesetz", daß ich in Originalausgabe besessen hatte, aber als junger Mensch dummerweise verliehen hatte - alle diese schmerzlich unerfüllten Bücherwünsche schneiten binnen eines knappen halben Jahres als Pakete in mein Büro - und Vorkasse wollte noch kein einziger Anbieter von mir haben.
Ich meine ja immer noch, dass ein Blastershop eine gute Idee wäre. Katz & Goldt beweisen, dass es einen alternativen Markt für 'lustige' Bekleidung gibt. Und cafepress und wie sie alle heißen machen die Vertriebsmethode vor, das ist ja einfach wie Books on Demand, große Lagerhaltung braucht es da nicht mehr - ein paar Dutzend T-Shirts der gängigen Größen in der alten, bzw. neuen Blasterfarbe, und dann braucht nur noch ein Hot Button auf jeder Assoziationsseite untergebracht zu werden: 'Als T-Shirt/Tasse bestellen'...
Ich stelle mir gerade die Presslufthammergesaenge auf der Tasse nach dreissig Gaengen in der Spuelmaschine vor ... *Schauder*
mcnep: zumindest an ein Blaster-T-Shirt haben wir schon lange gedacht, und beispielsweise mit Spreadshirt wäre das auch nicht allzu schwer zu realisieren. Also: das kommt auch irgendwann, und Unterhosen kann man da auch machen lassen. "Soll ich Dir meinen Blaster zeigen?" ;-)
Juppheidi-Juppheida!
Richtig, das sollte unbedingt auf Blaster-Merchandising-Artikeln stehen.
Wichtige Frage: Wie würdest Du zu einem Liamara-Schlüsselanhänger stehen?
Ein Liamara-Schlüsselanhänger?! Du lieber Himmel, wie sähe der aus?
Er hätte den Kompetenzappeal (sollte ich mir das Wort für irgendwelche Seminare patentieren lassen?) eines Sabine-Töpperwien-Schlüsselanhängers ohne die Großmäuligkeit einer Heike Makatsch, hoffe ich mal.
Äh.... ja? *wasauchimmer* :)
Wenn ihr schon mit merchandising anfangen wollt - wie wäre es mit einer Stoffpuppe in Form dieses grünen Männchens von der Startseite ? Mit Sägespänen gefüllt und zum an die Wand schmeissen, wenn ein besonder gelungener, provokanter Text, den man in den Blaster gestellt hat, tagelang noch nicht mal eine einzige Negativbewertung bekommt ?
*bussi* @ Peterchen: Hättest Du das doch bloß eher gesagt, dass Dich fehlende Negativbewertungen ärgern, meine Paragraphenfee! Von jetzt an spare ich natürlich meine Punkte *bussi over*
Das mit dem Blasti als Stoffpuppe wäre allerdings eine Idee, die ich auch allerschärfstens begrüßen würde. Schon zur pädagogischen Früherziehung, damit die Kleinen, sobald sie lesen und einen PC bedienen können, mal die Adresse auf dem Rücken des Püppchens eingeben... Ich bin mal gespannt, ab wann die Eltern Freude den Blaster zur Besichtigung für ihren Nachwuchs freigeben.
l
Blasterstoffpuppen?! Genäht von kleinen Kindern im Himalaya? NIEMALS!
Der Blasti als Stoffpuppe? Hmmm, gute Idee, den kann ich dann ja bei der nächsten Beschwerde den Damen von jugendschutz.net schicken ...
Das Stichwort Books on Demand' fiel ja auch schon - vielleicht wird so ja hga's Vision vom Blaster-Buch Realität: Man kann jede aufgerufene Assoziation durch Klicken in den Blastereinkaufswagen befördern und sich zuguterletzt das ganze in fertig gebundener Form ins Haus kommen lassen. Jeder bekäme so ein völlig individuelles Buch: Der Seiten=Assoziationspreis müsste bei gutem Papier/Leimung, um deckend zu sein, mindestens 15 Cent betragen, schätze ich mal, sodass eine 200 Seiten-Anthologie, sagen wir mal 'Die schönsten Kochrezepte / schärfsten Stellen / größten Verhaue des Blasters', etwa 30 Euro kosten müsste, wahrscheinlich käme noch eine Pauschale für den Einband und den Versand dazu (wenn es ein Leinen in dieser Farbe wäre, das säh' schon fürnehm aus...), aber was meinst Du, was das die Eitelkeit mancher Schreiber triggern würde - ich sehe schon die ups-Laster gen Meiningen rollen...
Das mit einem Book on Demand wäre interessant, aber da müsste wahrscheinlich eine besondere Kooperation mit einem entsprechenden Dienstleister her – meines Wissens sind ja immer noch ein paar Einzelschritte bis zu einem Buch nötig.
Ein PDF aus beliebigen Texten zu generieren wäre schon möglich.
Sinnvollerweise sollte das dann aber auch so laufen, dass ein paar Cent des Seitenpreises an die jeweiligen Autoren gehen.
Nun, vielleicht mal für Version 2 des Blasters v3 vormerken ;-)
Da geraten wir aber schon in den Bereich der Urheberrechtsphilosophie, einer Phänomenologie des Copyrights sozusagen: In einem Blasterbuch steht also ein Beitrag des Users Hutzenbotzengraben von Juni 2001. Woran kann ich denn festmachen, dass der User Hutzenbotzengraben von damals der selbe ist wie der, der heute unter diesem Namen schreibt? Selbst wenn es noch irgendwelche Logfiles gäbe, die besagen würden, dass beide Scheiber vom gleichen Anschluss geschrieben haben, was nach so langer Zeit und diversen Providerwechseln wahrscheinlich gar nicht möglich wäre, könnten es doch z. B. zwei Freunde gewesen sein, die nun im Streit auseinandergegangen sind und im Fall der Fälle sich gegenseitig beschuldigen, im Namen des anderen geschrieben zu haben etc...
Da könnte ich mir eher vorstellen, dass von einem kleinen Salär an die Entwickler abgesehen der einzige Liebesdienst aus einem Blasterbuch sein könnte, dass 'eingetragene' Blasternutzer ein solches Buch günstiger beziehen könnten als nicht angemeldete, und auch das tritt wieder eine Reihe von Problemen und Märschen durch die Grauzone los - wahrscheinlich wäre es wirklich am sinnvollsten, den hypothetischen Gewinn auf ein Konto zu legen um im Fall der Fälle zum Beispiel eine Notrettung der Datenbank bezahlen zu können. Oder eine Art Stiftung, die jedes Jahr jeweils einem verdienten Schreiber einen Zuschuss zum Aufenthalt in einem Sanatorium oder einer Suchtklinik gibt;-)
Bei alten Beiträgen ließe sich das natürlich nicht ohne weiteres sagen, wer was geschrieben hat.
Nun, ansonsten mal schauen, wie sowas zu regeln wäre. Irgendwie geht alles. Erstmal stehen sowieso ganz andere Sachen auf dem Plan ;-)