Neues in der Kategorie Blaster-Post

In dem Abmahnungs-Fall mit Martina Nolte gibt es Neues: Zwischen Mai und Juli war es ruhig, dann schickte ihr Anwalt einen Brief; auf die Antwort unseres Anwalts folgte keine Reaktion und nun erreichte uns eine neue Abmahnung: Diesmal will sie 500 Euro wegen eines Textes, den sie beim Hamburger Abendblatt veröffentlicht hat und den man sich auch mit dem Web-Blaster anschauen kann. Aber der Reihe nach:

Vor einiger Zeit drohte die Wikipedia-Nutzerin Martina Nolte dem Assoziations-Blaster mit der Geltendmachung von Urheberrechtsansprüchen: Weil man im Web-Blaster jede beliebige Webseite anschauen kann – also auch ihre Wikipedia-Profilseite, auf der sie einige Bilder unter der Lizenz CC-BY-SA veröffentlicht hatte – fühlte sie sich in ihren Rechten verletzt. Die vermeintlichen „Kopien“ der Bilder enthielten laut Nolte nicht, wie im Lizenztext vorgeschrieben, einen Hinweis auf ihre Urheberschaft. Damit sei die Lizenz verletzt und eine Lizenzgebühr zu entrichten.

Da der Web-Blaster, wie ein Web-Browser auch, Inhalte so darstellt, wie sie im Web veröffentlicht sind, können natürlich keine Urheberrechtshinweise automatisch in Dokumenten erscheinen, wo niemand welche hingeschrieben hat: Die Wikipedia selbst zeigt Urheber und Lizenzen von Fotos nur, wenn man das Foto anklickt. Der Web-Blaster bildet das genau so ab. Die Abmahnende meinte dazu, bei der Wikipedia würde sie diesen Rechtsverstoß dulden, anderswo nicht. Da die Wikipedia ausdrücklich dazu aufruft, die von den Nutzern erstellte Datenbasis zu kopieren, kann man hier natürlich eine Abmahnfalle vermuten.

Eine Zusammenfassung der alten Vorgänge findet sich unter anderem bei heise online oder im ODEM-Blog sowie bei Thomas Stadler; auch in der Wikipedia gab es mehrere längere Diskussionen dazu, zum Beispiel auf Martina Noltes Benutzerseite, auf der Benutzerseite von Kolossos, beim Kurier, im Diderot-Club II, oder bei den Urheberrechtsfragen. Letztendlich handelt es sich bei Noltes Vorgehen um die praktische Anwendung des Geschäftsmodells von Ralf Roletschek: Bilder in die Wikipedia einstellen, warten bis sie jemand lizensieren möchte (eher selten) oder warten, bis sie jemand beispielsweise zusammen mit einem Wikipedia-Text und inklusive aller Urheberrechtshinweise in eine eigene Website einbaut und dann abmahnen und Lizenzgebühren kassieren. Martina Nolte hat sich dabei auf „Wikipedia-Mirrors“ spezialisiert. Theoretisch ist das ganz lukrativ, solange sich keiner der Abgemahnten wehrt.

 

Nachdem wir Noltes Abmahnung öffentlich gemacht haben, wurden ihre Bilder von Administratoren der deutschen Wikipedia gelöscht und auch nach Löschprüfung nicht wiederhergestellt, ebenso blieb ihre Beschwerde beim Schiedsgericht erfolglos, weil ihre Interpretation der Lizenz CC-BY-SA bzw. die zusätzlichen Forderungen der Namensnennung direkt beim Bild (auch bei Vorschau-Bildern) nicht mit den bei der deutschen Wikipedia zulässigen Lizenzen übereinstimmt. Deswegen hat sie die Bilder nun bei Wikimedia Commons hochgeladen.

Nach ein paar Briefwechseln zwischen ihr und unserem Anwalt Thomas Stadler herrschte ein paar Monate Funkstille.

Am 13.07.2009 erhielt unser Anwalt einen Brief von Noltes Anwalt, indem dieser unter anderem folgendes von sich gab:

In der Literatur wird die Frage, ob es sich beim Laden in den Arbeitsspeicher und dem sog. Mirroring um eine zustimmungspflichtige Vervielfältigungshandlung handelt, parallel zur Vervielfältigungsproblematik bei Computerprogrammen gelöst. Dort vertritt bekanntlich die h. M. die Auffassung, dass bereits das Laden in den Arbeitsspeicher eine solche zustimmungspflichtige Vervielfältigungshandlung darstellt.

[...]

Spätestens durch die Neufassung des § 16 UrhG ist klar, dass eine Vervielfältigungshandlung immer dann vorliegt, wenn Vervielfältigungsstücke des Werkes hergestellt werden, gleichviel, vorübergehend oder dauerhaft, in welchem Verfahren und in welcher Zeit. Das bedeutet, dass selbst die kurzzeitige, nicht wahrnehmbare Zwischenspeicherung im Arbeitsspeicher grundsätzlich eine Vervielfältigung i. S. d. § 16 Abs. 1 UrhG darstellt.

Moment: Wen jemand eine Webseite anschauen will, muss sie natürlich in den Arbeitsspeicher des verwendeten Computers geladen werden. Das soll nun illegal sein? Dass Daten auf dem Weg vom Webserver zum Webbrowser dutzendfach in verschiedenste Arbeitsspeicher von Servern, Proxys und Routern geladen werden müssen, damit das Netz überhaupt funktionieren kann, scheint sich noch nicht bis in Abmahnerkreise herumgesprochen zu haben. (Man könnte natürlich auch mal an der Volkshochschule einen Kurs wie „Internet für Senioren“ belegen, dann wüsste man das.)

Thomas Stadler beantwortete das Schreiben folgendermaßen:

Eine Vervielfältigung der Fotos Ihrer Mandantin durch unseren Mandanten findet nicht statt. Es ist vielmehr so, dass der Nutzer die Fotos Ihrer Mandantin von der Originalquelle (Wikipedia) in seine Browseransicht lädt und sie genau so wahrnimmt, wie Ihre Mandantin die Bilder ins Netz gestellt hat. Was unser Mandant macht, ist nämlich gerade kein Mirroring, er speichert die Fotos Ihrer Mandantin nicht.

Sofern sie darauf abstellen wollen, dass der Nutzer, der die Bilder betrachtet, die Dateien kurzzeitig in seinen Arbeitsspeicher lädt, so mag das sein. Dies ist aber nicht die kausale Folge einer Handlung meines Mandanten, sondern ist allein dem Umstand geschuldet, dass Ihre Mandantin selbst die Bilder bei Wikipedia eingestellt hat.

Das klingt einleuchtend und ein weiterer Schriftwechsel mit dem Anwalt blieb seitdem aus.

 

Doch am 17.08.2009 erreichte uns eine weitere Abmahnung von Frau Nolte. Diesmal wieder ohne Anwalt. Nun ist sie auf einen Text aus, den man beim Hamburger Abendblatt nachlesen kann: „Comeback zwischen Grabsteinen“ (Vorsicht beim Anklicken dieses Links, die folgende Webseite wird dann nämlich in den Arbeitsspeicher des Computers geladen!). Natürlich kann der Web-Blaster, wie jeder andere Browser auf der Welt, auch diese Webseite wiedergeben. Frau Nolte verlangt diesmal einen Schadensersatz von 500 Euro für eine „derart eklatante Verletzung“ ihrer Rechte und die „Vervielfältigung und öffentliche Zugänglichmachung“ ihres Textes. In ihrer Abmahnung sind einige altbekannte Textbausteine enthalten:

Gemäß §§ 97, 101 a UrhG, 242 BGB und §§ 1004, 823 Abs. 1 BGB sind Sie mir zu Unterlassung, Auskunft und Schadensersatz verpflichtet.

Ich fordere Sie daher auf, meinen Text unverzüglich zu löschen und die in der Anlage im Entwurf beigefügte strafbewerte Unterlassungserklärung bis spätestens 24.08.2009 (nicht verlängerbare Frist) an mich zurückzusenden.

[Links nachgetragen]

Anders als angegeben lag dieses mal allerdings keine explizite Kostennote dabei, und wie bei der ersten Abmahnung fehlte auch die Angabe einer Rechnungsnummer und ihrer Steuernummer. Zudem ist die Mehrwertsteuer nicht ausgewiesen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob sie die Einnahmen durch die Abmahnungen (andere Abgemahnte haben wohl gezahlt) überhaupt korrekt versteuert?


So langsam wird das also sehr kurios, weiss sie doch, dass wir keine Kopie ihres Textes haben und dass höchstens das Abendblatt den Text löschen kann.

Was passiert als nächstes? Wird Nolte es mit einem Youtube-Video oder einem von ihr verfassten Kommentar in einem Blog versuchen? Unter welchen Umständen duldet sie den Rechtsverstoß des Ladens in den Hauptspeicher eines Computers?

 

Unsere Email-Antwort:

Sehr geehrte Frau Nolte,

mit Erstaunen haben wir ihren Brief vom 14. 8. 2009 zur Kenntnis genommen. Unserer Ansicht nach haben wir Ihnen bereits in vorherigen Konversationen per Brief, E-Mail und innerhalb der Wikipedia ausreichend dargelegt, dass der Web-Blaster ihre Rechte nicht verletzt.

Und natürlich wissen sie sicherlich längst selbst, dass wir keine Daten "löschen" können, die nicht auf unseren Servern gespeichert sind. Noch einmal: der Web-Blaster speichert keine Daten, sondern greift in Echtzeit auf die von vom Nutzer eingegebene Adresse zu. Genau wie ein Web-Browser. Wenn ihnen etwas daran liegt, dass ihr Text online nicht mehr abrufbar ist, sollten sie die Redaktion des Hamburger Abendblattes bitten, diesen aus deren Online-Angebot zu entfernen.

Und natürlich wissen Sie ebenso, dass der von ihnen beanstandete Artikel über den Web-Blaster angezeigt wurde, weil sie dessen Adresse (URL) direkt in den Web-Blaster eingegeben haben. Sie haben den Vorgang also selbst veranlasst.


Zu Ihrer Erbauung möchten wir sie außerdem auf die folgenden Dienste hinweisen:

http://translate.google.com/translate?js=y&prev=_t&hl=de&ie=UTF-8&u=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fratgeber%2Fwissen%2Fumwelt%2Farticle543315%2FComeback-zwischen-Grabsteinen.html&sl=de&tl=en&history_state0=

http://209.85.129.132/search?q=cache:AY3rwF5icl8J:www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/umwelt/article543315/Comeback-zwischen-Grabsteinen.html+Martina+Nolte&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de

http://www.warrenb.ca/2005-site/nph-proxy.cgi/000000A/http/www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/umwelt/article543315/Comeback-zwischen-Grabsteinen.html

http://anonymouse.org/cgi-bin/anon-www.cgi/http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/umwelt/article543315/Comeback-zwischen-Grabsteinen.html

http://de.babelfish.yahoo.com/translate_url?doit=done&tt=url&intl=1&fr=bf-home&trurl=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fratgeber%2Fwissen%2Fumwelt%2Farticle543315%2FComeback-zwischen-Grabsteinen.html&lp=de_fr&btnTrUrl=%C3%9Cbersetzen

http://assotron.net/bumJXK


Und das ist nur eine kleine Auswahl.

Falls Sie den Firefox-Browser verwenden, können Sie sich hier interessante Addons herunterladen, die Ihren Text noch extremer verändern: http://artzilla.org/

Es gibt unzählige Möglichkeiten, auf frei im Web zugängliche Inhalte zuzugreifen und diese darzustellen. Teilweise ist es sogar unumgänglich, das nicht über den "normalen" Internet-Explorer zu tun, damit Inhalte gewissen Personen überhaupt zugänglich gemacht werden können, zum Beispiel Blinden oder den Bürgern von China oder dem Iran. Suchmaschinen, Übersetzungsdienste und viele Kunstprojekte machen sich diese Eigenschaft des Webs zunutze. Ihre Veröffentlichung auf der Webseite des Hamburger Abendblatts ist frei zugänglich, somit wird darauf zugegriffen, das ist der Sinn einer Veröffentlichung im Web.

Vielleicht wissen sie unsere Bemühungen, ihnen die Funktionsweise des Webs zu erklären, nun endlich zu schätzen, und ziehen ihre Abmahnung zurück. Andernfalls möchten wir sie bitten zukünftig direkt mit unserem Rechtsanwalt Herrn Thomas Stadler zu kommunizieren. Seine Adresse ist ihnen bzw. Ihrem Anwalt Gordon Neumann bekannt.


Mit freundlichen Grüßen,
Dragan Espenschied, für das Assoziations-Blaster-Team

 

brief-scan-bearbeitet.jpg

Heute bekam ich sehr seltsame Werbung. Herr Ralph M. von der P. GmbH aus Mittenwalde hat sich sogar die Mühe gemacht, einen echten, per Hand unterschriebenen Werbe-Brief zu verschicken – anders als so manch anderer ominöser E-Mail-Spam!

Nur leider geht aus seinem Brief in keinster Weise hervor, was er denn überhaupt will:

Die P. GmbH geht neue Wege und startet durch. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die Zukunft neu und innovativ gestalten.

Aha, toll, die Zukunft neu und innovativ gestalten. Wow! Ja, aber um was geht es denn?

Ich möchte Ihnen heute eine Zusammenarbeit unserer Unternehmen anbieten. Damit Sie davon optimal profitieren, ist es für mich unerlässlich mit Ihnen gemeinsam Details, Konditionen und Fakten zu besprechen und diese speziell an Ihre Bedürfnisse anzupassen.

Das ist ja schön, Herr M. Ich hätte da sogar ein paar Bedürfnisse. Ein paar gute Entwickler werden Sie wahrscheinlich nicht zur Hand haben, fürs erste würde es aber auf ein wenig helfen, beim Aufräumen der Überreste der LederhosenSpankingKochlöffelFraktion zu helfen. Das geht sogar von zu Hause aus ...

Sollten Sie Interesse an einer Kooperation haben, zögern Sie bitte nicht, sich mit mir in Verbundung zu setzen. Ich freue mich bereits jetzt sehr darauf, mit Ihnen persönlich in den nächsten Tagen über unser Angebot zu sprechen.

Hmmm, ich frage mich ja, ob in dem Brief irgendwas mit unsichtbarer Farbe geschrieben wurde, denn ich kann beim besten Willen kein konkretes Angebot entdecken. Herr M., machen wir es doch einfach so: sie säubern ein wenig den Blaster, und dann schaun wir mal weiter – ist das nicht eine gute Idee?

Leider ist aber zu befürchten, dass Herr M. uns nur komische Partnerprogramme der P. GmbH bzw. deren „Gewinnspiel-Service“ andrehen will. Daran habe ich nun aber wirklich keinen Bedarf.

 

Das mit den Suchmaschinen sieht ja so einfach aus: man wirft irgendwas in den Eingabeschlitz ein und hinten kommt das Ergebnis raus. Und dann am besten einfach schnell an die nächste E-Mail-Adresse schreiben, wird schon passen.

Nur machen das nicht nur Privatleute so, sondern auch die Mitarbeiter von Fernseh-Produktions-Firmen. So erreichte uns heute eine E-Mail von Christine S., die uns für Angsttherapeuten hält:

From: Christine S.... <christine.s....@z.........-m..........de>
To: info@assoziations-blaster.de
Subject: wir wollen helfen...

Im Rahmen eines neuen TV- Formats suchen wir, die Z......... 
M.... S.... GmbH (eine TV- Produktionsfirma aus Köln- 
Tochtergesellschaft der Z......... E............ GmbH- bekannt 
durch Spielfilme (...), Kulturmagazine (...) und TV- Formate 
(...)), eine/n Angsttherapeuten/in, der/die unter einer 
Angststörung leidende Menschen individuell begleitet und betreut. 
Wir sind der Meinung, dass das Thema „Ängste" leider noch immer 
tabuisiert wird und wir möchten dieses Stillschweigen brechen. 
Wichtig ist uns, dass es eine seriöse Sendung wird, ohne 
herrschende Vorurteile zu reproduzieren oder Menschen 
bloßzustellen. 

[...]

Wenn Sie Interesse haben, in dieser Sendung mitzuwirken, 
dann melden Sie sich bitte bei mir. 

[...]

Da braucht man sich nicht zu Wundern, dass im Fernsehen gelegentlich sehr seltsame „Experten“ auftreten!

Ihr werdet jetzt sagen: das ist ein Einzelfall. Nein! Nicht nur beim Blaster, auch via WEN WÄHLEN? erhalte ich auch immer wieder ähnliche Mails und Anrufe: da will dann ein (angesehener) Rundfunksender oder eine (angesehene) Tageszeitung ein Interview mit irgendeinem Politiker machen. Zur Kontaktanbahnung wird dann Google befragt und bei irgendeinem Ergebnis auf „Pressekontakt“ geklickt. Hachja, irgendwann sollte ich wohl tatsächlich mal nicht so freundlich sein den Anrufer oder Mailschreiber darauf hinzuweisen, dass er vollkommen falsch ist ...

Achso: Wir wollen auch helfen. Frau S. habe ich jetzt erstmal einen Internet-Grundlagenkurs angeboten. Aber ich glaube nicht, dass sie das Angebot wahrnehmen wird.

organigramm.png

Erst gestern berichtete ich über komische Mails, die gelegentlich bei uns aufschlagen. Und dann kam heute von einem "E.Neumann" (Namensnennung auf Wunsch des Absenders) eine Mail, bei der ich mich fragte, ob sie nicht vielleicht doch von Alfred E. Neumann stammt. Mit Anhängen ist die Mail rund sechseinhalb MB groß, der Text wirkt sehr alternativ:

Date: 21. November 2007 18:33:52 +0100
From: E.Neumann
To: Assoziations-Blaster
Subject: Haben Sie ...

Grüß Sie Gott, zusammen,

...  die Bereitschaft, die über die Attachments grob skizzierte Geschichte,
welche Sie sicher interessieren dürfte/sollte bzgl. deren (investigativer)
Publizierung zu unterstützen und uns so - bewusst von ausserhalb Bayerns
kommende - Hilfe zuteil werden zu lassen?

Danke und Grüße aus Bayern, Ihr E████ Neumann

 PS.: die Projektbeschreibung ist bsw. die Referenz-Publikation in der
       Galileo Image-Broschüre des Bayerischen Wirtschaftsministerium
       zur Satelliten-Navigation und so gleichzeitig Anachronismus in
       Reinstkultur, denn während man uns hier positiv positioniert wirken
       gleichzeitig andere - auch politische - Kräfte eher in Richtung
       unseres Unterganges

 

satelliten-navigation.png

Tja, da frage ich mich doch: was will der Mensch? Warum schreibt er an die Info-Adresse des Assoziations-Blasters? Ich bin ja jemand, der andere gerne verstehen möchte. Will der Absender mir ein Schadprogramm, vielleicht gar den Bundestrojaner, unterschieben (schlechte Chancen, ich kann meinen Computer bedienen)? Oder ist er ein Spammer? Letzteres wohl nur bei sehr weitgehender Definition.

Ein Blick in die Anhänge (wie gesagt: über sechs MB!) hilft auch nicht wirklich weiter: Da ist dann ein komischer englischer Text, "Media Future", "patient magazine", "Satellite Navigation", und ein Bild von Herrn Neumann. Ah, auf der nächsten Seite steht das gleiche in deutscher Sprache: "Mit Satelliten-Navigation in die Medienzukunft", "GSM Workflow", ... Ich verstehe immer noch nur Bahnhof. Satelliten, Ärzte, Werbung (Streuverlust-Minimierung!), GSM, regionales Gewerbe, Expansions-Perspektiven – und das alles in einer Zeitschrift. Aber egal, ist bestimmt was ganz tolles.

Ein PDF mit ein paar Seiten einer Zeitschrift waren auch dabei,

business-crime.jpg

"BIG Business Crime", mit G8-Kritiker-Foto, den Ausschnitt rechts wollte ich Euch nicht vorenthalten. Nur was das mit dem Rest zu tun hat ist mir nicht wirklich klar.

Außerdem ist noch ein Organigramm des konkret offen gelegten Beispieles nur eines exemplarischen Beziehungs-Geflechtes zum Nachweis der IG Glaubwürdigkeit (siehe Bild oben) mit dabei. Aha! Jetzt wird alles klar, oder?

Wenn ich so die sechseinhalb MB Anhänge durchgehe stelle ich fest:  ganz großes Theater, aber ich verstehe leider immer noch nichts. Die folgenden Personen, Dinge und Taten spielen (zusätzlich zu den Genannten) mit: Lothar Späth, eine Softwarefirma, Medizin, Werbung, Geodaten, Galileo, Business Crime, ein Förderpreis, das Mittelstandsprogramm, small business, Erpressung, Aktenordner, die Bayerische Staatsregierung und das alles in einem "kollegialen Hilferuf" verpackt.
Der Oberbösewicht ist Hans-Georg Jakob M█████-R█████ (vorsorglich geschwärzt), ein angeblich einschlägig vorbestrafter Wirtschaftskrimineller. Es geht um die Große Verschwörung bis hin zu Franz-Josef Strauß. Ui, das ist in Bayern gefährlich, Majestätsbeleidigung und so!

Und der Held des Stückes, das dürfte dann wohl Alfred E. Neumann sein. Er ärgert sich wohl so über Herrn M.-R. und dessen (natürlich nur angeblichen!) 90 Millionen Euro-Betrug, dass er nicht in der Lage ist, verständliche E-Mails zu schreiben. Aber immerhin, er hat wohl die IG Interessensgemeinschaft Geschädigter von Hans-Georg Jakob, Elisabeth und Susanne Maria M█████-R█████ ins Leben gerufen.

Nun, vielleicht ist das alles auch nur ein 20W-AKW oder 50W-AKW, als Nachfolger des 6Wort-Assoziationskunstwerks (6W-AKW)?

An die Kontakt-E-Mail-Adresse des Blasters kommen immer wieder interessante Mails. Damit meine ich weniger Spam mit angeblichen Aktientipps, die mir angeblich Heiner Lauterbach schickt (wobei hier nochmals ausdrücklich darauf hinzuweisen ist, dass der Spam sicherlich nicht von Herrn Lauterbach stammt, sondern von jemandem der sich dafür ausgibt – bevor Herr Lauterbach Herrn Buske um Hilfe bittet) und ähnlichen Mist. Sondern E-Mails von mehr oder minder nicht-spammenden, meist alternativ-intelligenten Menschen.

Daher gibt es hier jetzt eine neue Rubrik „Blaster-Post“. Eine ähnliche Sammlung hat übrigens Avatar mit Best of OTRS  in der Wikipedia eingeführt.

Dennoch fange ich heute ausnahmsweise mit einem Spam an, denn ich frage mich, wie dieser Mensch auf die Idee kommt, der Assoziations-Blaster sei für einen christlichen Webkatalog prädestiniert:


Date: 3. September 2007 17:11:06 +0200
From: W███████ ██████ 
To: Assoziations-Blaster 
Subject: Kostenloser Eintrag Verzeichnis

Sehr geehrter Webmaster,

ich habe Ihre Website (assoziations-blaster.de)besucht und denke, dass 
Ihre Inhalte für die Besucher meines Verzeichnisses interessant sein 
könnten.

Sie können sich unter http://verzeichnis.diebibel4you.de/ kostenlos 
eintragen.


Mit freundlichen Grüßen,

W███████ ██████


Hmmm, was der Herr wohl dazu sagen würde, wenn jemand passende Texte des Blasters einfach in allen Rubriken eintragen würde?


Meine Lieblings-Mail stammt übrigens von 1999: da möchte uns offensichtlich eine Hexe über Hexen aufklären:

Subject: Ihre Homepage Ÿber Hexen
Date: Wed, 15 Dec 1999 08:55:24 +0100
From: "S████ ███, ███████ ███, ██████" 
To: Assoziations-Blaster 

 S████ (███) █████@███████.at So, jetzt weiß ich zwar, daß im
Mittelalter die sogenannten Hexen die Armen waren und die Kirche ihr
Folterknecht, nur Sie haben das Pech, auf einem jetzt Höllenplaneten zu
leben, wo sogenannte Hexen ein geistiges Gedreckaas sind. Im Namen des
Ewigkeitsmonsterlichen an sich, mein Imaginärsatansfaktor sei auf sie
möglichst übertragen und auf die Homepagemacherei hier auch. Sie können
mich noch so hassen, ich bin gut, ich bin edel nach meinem Gewissen, ich
ändere mich nie. Ich rette nach dem Tod wieder Welten, Sie iiiih,
oder?Ich bin eben das was alle glauben andrecken zu müssen, besonders
"Hexen" auch,nämlich Zwitter, der sich in eine Frau verwandelt. Hassen
Sie mich  nur, ich bin unfehlbar im Charakter. Ich habe eben das
besondere Funktionieriegeheimnis was Sie sogar gleich von mir erfahren.
Bin Ewigkeitsmonster dem Evolutionsstand nach. Bin viel urgrundälter als
Seele, als die Norm. Noch nie gelang es so jemanden zum gleichen Gedreck
zu machen, wie die Norm dieser Art ist.

Nun, heutzutage könnte sie Ormuz vom Hexenblog um Rat Fragen ...


Das reicht für den Anfang. Die nächsten Male berichte ich von Hitlers Geburtstag, geknackte Codes, Dreadlocks und anderen mehr oder minder wirren Sachen.

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